Schule in der Omikronwelle: #WirWerdenLaut

Die Bezirksschülervertretung Bonn-Rhein-Sieg unterstütz die Petition #WirWerdenLaut – Schulen in der fünften Welle.

„Wir Schüler*innen haben in den vergangenen zwei Jahren somit die größten Einschränkungen erleben müssen. Wir halten uns gewissenhaft an
die auferlegten Maßnahmen, um uns und andere zu schützen. Doch die Situation an
unseren Schulen ist nach zwei Jahren unerträglich geworden. Wir haben unsere Belastungsgrenze erreicht. Endlich wird die psychische und körperliche Gesundheit von uns Schüler:innen stärker thematisiert. Dieser Diskurs sollte ehrlich und öffentlich mit statt nur über uns geführt werden. Wir Schüler:innen, wie auch viele Eltern, Lehrkräfte und Wissenschaftler:innen, haben immer wieder besseren Infektionsschutz an
Schulen verlangt. Forderungen wie die flächendeckende Ausstattung mit Luftfiltern, die
Aussetzung der Präsenzpflicht und der angemessene Ausbau digitaler Lern- und
Lehrmittel an Schulen wurden und werden wiederholt zu großen Teilen ignoriert und
bisherige Lösungsansätze und Förderprogramme waren nicht ausreichend. Wir müssen
davon ausgehen, dass diese fünfte Welle nicht die letzte sein wird. Dennoch fehlt
weiterhin ein klares politisches Signal, dass für den Herbst 2022 und die Zeit danach
Vorbereitungen getroffen werden! Anfängliche Kommunikationsfehler der Corona-Politik
der Jahre 2020 und 2021 werden wiederholt, wenn nicht gar übertroffen.
Der aktuelle Abschlussjahrgang ist der von Corona bisher am stärksten Betroffene. Für
unsere Abschlüsse sollen wir beständig Leistungen erbringen. Doch von Beständigkeit
konnte in den vergangenen zwei Jahren nicht die Rede sein. Psychische und körperliche
Belastungen, ein hohes Infektionsrisiko sowie die Gefahr, an Long Covid zu erkranken,
stehen gleichauf mit Angst vor dem Verlust von Angehörigen und Freund:innen. Dazu
kommt die Ungewissheit, wie es weitergehen soll. Das Gefühl, sich im Kreis zu drehen und
der Wegfall von Aktivitäten sind zermürbend für die Psyche. Einige von uns erhalten in
diesem Jahr einen Schulabschluss, der maßgeblich über unsere Zukunft mitentscheiden
wird. Dieser wird aber nicht mit jenen Abschlüssen vergleichbar sein, die unter
präpandemischen Umständen erlangt wurden.
Es ist wichtig, die Pandemie mit allen Mitteln zu bekämpfen. Zu unserer Verärgerung
werden jedoch nicht alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge eingesetzt. Seitens der
Politik wird weiterhin behauptet, die Schulen seien sicher. Wir erleben täglich die Situation
in unseren Schulen und es stimmt mit dem Konsens der Wissenschaft überein, wenn wir
sagen: Schulen sind aktuell keine sicheren Lernräume! Wir werden in überfüllte
Klassenräume mit unzureichenden Infektionsschutzmaßnahmen gezwungen. Damit
werden vermeidbare Infektionen mit „milden” Verläufen oder gar Todesfälle bei Kindern,
Jugendlichen und ihren Familien in Kauf genommen. Dies gilt es zu verhindern! Zudem
können die Langzeitbeschwerden von Infektionen und psychischen Belastungen nicht
vollends abgesehen werden. Der aktuelle Durchseuchungsplan ist unverantwortlich und
unsolidarisch.

So kann es nicht weitergehen, #WirWerdenLaut!

Daher fordern wir:

  1. Einen ehrlichen und öffentlichen Diskurs mit statt über uns
  2. Bundesweite Umsetzung der vom RKI empfohlenen S3-Leitlinie
    ○ Luftfilter für Klassen-, Fach- und Sanitärräume in allen Schulen
    ○ kostenlose FFP2-Masken
    ○ Reduktion der Größe von Lerngruppen
    ○ mehr Angebote für die Notbetreuung
    ○ angemessene Quarantänemaßnahmen zur Vorbeugung von weiteren
    Infektionen
  3. PCR-Pooltestungen sowie hochwertige Schnelltests an allen Schulen
  4. Bildungspflicht statt Präsenzpflicht
    ○ Schüler:innen müssen mit ihren Familien selbst entscheiden können, in
    welcher Art der Beschulung sie sich wohler und sicherer fühlen.
    ○ Distanzunterricht muss eng durch pädagogisches Personal begleitet werden
    und Schulen müssen bei der Umsetzung aktiv und praxisnah unterstützt
    werden.
    ○ Verbesserung der technischen Ausstattung und verpflichtende,
    hochwertige Schulungen des pädagogischen Personals
  5. Informationen über Infektionen in Lerngruppen müssen in Echtzeit und
    unkompliziert an Eltern, Lehrkräfte und Schüler:innen übermittelt werden.
  6. Aufstockung des pädagogischen und schulpsychologischen Personals
  7. Entlastung und Ausgleich für Abschlussjahrgänge
    ○ Abschlussnoten, die aufgrund der Pandemie vom eigenen Leistungsstand
    abweichen, müssen in ihrer Gewichtung für die Berechnung des
    Durchschnitts berücksichtigt bzw. gestrichen werden können.
    ○ Reduzierung des Leistungsdrucks durch Kürzung oder Schwerpunktsetzung
    im Lehrplan. (Kernkompetenzen müssen trotzdem vermittelt werden.)
    ○ Schaffung von Möglichkeiten für Ersatzprüfungsleistungen
    ○ Berücksichtigung individueller Lernfortschritte der Schulen durch
    dezentrale Prüfungsaufgaben
  8. Corona-Aufarbeitung für die Zukunft
    ○ Für die Probleme, die in der Pandemie aufgetreten oder deutlicher sichtbar
    geworden sind, müssen langfristige Lösungsstrategien gefunden und
    umgesetzt werden.
    Wir können Ihre aktuelle Politik, die uns alle im Stich lässt, psychisch belastet und
    körperlich gefährdet, nicht länger mittragen. Wir sind darauf angewiesen, dass Sie
    endlich Ihrer Verantwortung gerecht werden und auf unsere Forderungen eingehen.“

Der gesamte Bezirksvorstand sowie über 100 weitere Schülervertreter*innen haben sich dieser Petition bereits angeschlossen.

weiter Informationen und die Petition zum Unterschreiben

Kontakt: Severin Hudelmayer, Vorstandsmitglied

Info@bsv-bonn-rheinsieg.de

Pressemitteilung: Die Schulen müssen offenbleiben!

Die Bezirksschüler*innenvertretung Bonn-Rhein-Sieg ist gegen Schulschließungen.

Wir finden, die Schulen sind nach wie vor ein sicherer Ort. Die Hygienekonzepte wurden monatelang angewendet, verbessert und weiterentwickelt. Somit ist das Infektionsgeschehen gut kontrollierbar. Alle Schüler*innen sowie die Lehrer*innen tragen Masken und werden dreimal die Woche getestet. Zudem sind viele von ihnen doppelt geimpft, einige sogar bereits zum dritten Mal.

Durch all diese Maßnahmen ist der Präsenzunterricht möglich, welcher, nach unserem Empfinden, durch nichts zu ersetzten ist. Wir Schüler*innen müssen bereits seit fast zwei Jahren unter diesen Maßnahmen leiden. Besonders das Homeschooling und der Wechselunterricht haben neben verpasstem Stoff auch psychische Probleme hervorgebracht. Eine weitere Phase des Distanz- oder Wechselunterrichtes würde diese Situation noch einmal deutlich verschlimmern. Ein gleichberechtigtes Lernen ist im Distanz- oder Wechselunterricht außerdem nicht gegeben. Schüler*innen aus sozial benachteiligten Familien würden somit noch einmal deutlich härter darunter leiden.

Auch wenn die Infektionszahlen aktuell weiter steigen, sind wir für ein Offenhalten der Schulen. Die Schule ist der wichtigste Ort für uns Schüler*innen. Mit den vorhandenen Schutzmaßnahmen, wie der Maskenpflicht und den Testungen ist ein Schulbetrieb nach wie vor sicher.

Desweitern fordern wir die Verbesserung der digitalen Infrastruktur an den Schulen. Schüler*innen, die quarantänebedingt nicht am Unterricht teilnehmen dürfen, sollen digital in den Klassenraum geschaltet werden können. Dafür brauchen die Schulen neben schnellem Internet auch Mikrofone und Kameras. Außerdem müssen die Lehrer*innen dringend fortgebildet werden und ein IT-Support muss an jeder Schule vorhanden sein.

Über uns

Herzlich Willkommen auf der Homepage der Bezirksschüler*innenvertretung Bonn Rhein-Sieg! Die Bezirksschüler*innenvertretung (kurz: BSV oder Bezirks-SV) ist die Stimme von rund 130.00 Schülerinnen und Schüler in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Sei es im Schulausschuss oder bei der LandesschülerInnenvertretung (LSV) — die BSV ist immer mit dabei und vertritt die Meinung der Schülerschaft.

Auf dieser Homepage findet Ihr alle wichtigen Informationen über uns und die Arbeit der Bezirks-SV. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Erkunden. Und wenn Ihr Fragen oder Anmerkungen habt — schreibt uns einfach eine Mail!

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